Wenn es um den Schutz vor Alzheimer-Demenz geht, werden häufig einzelne Lebensmittel als besonders protektiv hervorgehoben: Vitamin-B-reiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte. Inzwischen weiß man, dass es weniger auf einzelne Bestandteile, als vielmehr auf den gesamten Ernährungsstil ankommt.
Gesunde Mischkost
Das bestätigt eine Langzeitstudie (Scarmeas et al., Ann Neurol, 2006, 59:1239-1247), die über 2000 gesunde Personen in New York beobachtete und während eines Zeitraums von 4 bis 13 Jahren diverse Parameter registrierte, darunter neurophysiologische Funktionen und Ernährungsgewohnheiten.
Je konsequenter die Probanden eine traditionelle mediterrane Ernährungsweise praktizierten (reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, moderater Anteil von Milchprodukten, Fisch, Fette hauptsächlich durch Öl), desto niedriger war das Risiko an Alzheimer-Demenz zu erkranken und desto langsamer ließen die kognitiven Leistungen nach. Betrachteten die Forscher allerdings lediglich den Verzehr von Einzelkomponenten wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Fisch, so fand sich keine Beziehung zwischen Ernährung und der Alzheimer-Demenz. Klar ist also, dass es nicht auf den Verzehr einzelner gesunder Lebensmittel ankommt, sondern auf deren ausgewogene Mischung.
Reichlich Bewegung
Bewegung regt die Durchblutung des Gehirns an und versorgt es mit Sauerstoff. Damit werden die Fähigkeit zur Konzentration und die Gedächtnisleistung verbessert. Speziell regelmäßiges Ausdauertraining scheint nicht nur vor Gedächtnisschwierigkeiten im Alter zu schützen, sondern auch den Alterungsprozess des Gehirns zu verlangsamen. 3 – 4 Mal in der Woche flottes Spazierengehen, Schwimmen, Joggen oder Radfahren sind zum Beispiel ideal.
Seit 2003 sind mehrere große Kohortenstudien erschienen, die oft ähnliche Ergebnisse zeigten: Patienten, die nicht körperlich aktiv sind, haben ein um 20 – 70 % erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Demenz oder leiden vermehrt an geistigem Abbau.
Geistige und soziale Aktivität
Mehrere epidemiologische Studien haben gezeigt, dass geistige Aktivität und ein reges Sozialleben vor Alzheimer-Demenz schützen können. Ein Beispiel dafür ist die Mehrsprachigkeit. Nicht nur das Lernen, sondern vor allem das regelmäßige Sprechen einer Fremdsprache, kann das Risiko, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, senken.
Doch wer sein Gehirn auf Trab halten will, muss nicht gleich eine neue Sprache erlernen: Briefe schreiben, ein Musikinstrument spielen, sich ehrenamtlich engagieren, Theaterbesuche, Reisen u.v.m. sind nur einige Möglichkeiten, das Gehirn zu fordern und so die Bildung neuer Verknüpfungen zwischen Nervenzellen anzuregen.
Die „Alzheimer Forschung Initiative“ hat einen „Fitnessplan für das Gehirn“ zusammengestellt, er enthält für jeden Tag der Woche nützliche Tipps für geistige anregende Tätigkeiten und motiviert, auch einmal etwas Neues auszuprobieren: www.alzheimer-forschung.de/images/user-images/downloads/alzheimer-krankheit/AFI-Fitnessplan.pdf
Quellen:
www.alzheimerinfo.de
Alzheimer Forschung Initiative e.V., Düsseldorf (www.alzheimer-forschung.de)