Im Sinne der Gendergerechtigkeit ist mit Schweinehund selbstverständlich auch die Schweinehündin gemeint.
Wo wohnt der Schweinehund?
Im Gehirn. Genauer: im limbischen System, in dem unsere Emotionen verarbeitet werden und in dem sich das Hunger-Sättigungs-Zentrum befindet.
Wie alt ist er?
Vermutlich 1,7 Millionen Jahre. Als der Homo erectus begann, das Feuer zu beherrschen.
Warum kommt er gerne abends raus?
Am Abend ist das Gehirn müde, je nachdem wie anstrengend der Tag gewesen ist. Laut Untersuchungen der State University of Florida* sind wir im Schnitt 4 – 5 Stunden täglich mit „Uns-Zusammenreißen“ und „Mit-Erwartungen-Erfüllen“ beschäftigt. Das macht das Hirn müde. In diesem Zustand fällt es uns äußerst schwer, uns anzustrengen und z.B. joggen zu gehen (außer wir sind es gewohnt!). Ein müdes Gehirn verlangt nach Süßem, um „munter“ zu werden. Wie du das in den Griff bekommst, zeige ich dir weiter unten.
*Roy F. Baumeister; Jessica L. Alquist, Florida State University, Tallahassee, Florida, USA,
Is There a Downside to Good Self-control? Online Publication Date: 01 April 2009
Der Marshmallow-Test beweist: Er ist ziemlich stark
Er ist impulsiv. Er handelt instinktiv. Er kann schwer Nein sagen.
Der Marshmallow-Test bei Kindern zeigt eindrücklich, wie schwer es fällt, auf den 2. Marshmallow zu warten und nicht sofort den 1. zu verspeisen. Hier kannst du dir den Marshmallow-Test anschauen.
Nicht immer reagieren wir bei Genüssen so, wie wir es uns vorgenommen haben. Dazu kannst du dir ein herziges Video mit Hunden hier anschauen.
Was hat der Schweinehund mit amerikanischen Richtern zu tun?
Es gibt zahlreiche Studien, die nachweisen können, dass unsere Entscheidungsfähigkeit begrenzt ist. Das heißt, je mehr Entscheidungen wir treffen müssen, desto schlechter wird die Qualität dieser Entscheidungen im Laufe des Tages. Am Ende wählen wir gar nichts mehr. Oder den leichtesten Weg. Selbst bei Richterentscheidungen hat man dieses Phänomen beobachtet. Richter in den USA, die auch über Begnadigungen von Häftlingen entscheiden, begnadigen am Vormittag mehr Häftlinge als am Nachmittag. Erklärung: Am Vormittag ist die Abwägung von Für und Wider exakter möglich und damit die Entscheidung einer Entlassung klarer. Am Nachmittag gibt es nur mehr wenige Entlassungen.
7 Tipps, wie du den Schweinehund zähmst
- Akzeptiere ihn (Bekämpfe ihn nicht)!
- Lass´ ihn nicht zu stark werden!
Lege Ruhepausen während des Tages ein! Iss´ in Ruhe zu Mittag! Mach´ dich manchmal handyfrei! - Stelle dich mental drauf ein!
Trainiere gedanklich, z.B. nur 4 kleine Stückchen Schokolade zu essen! Stell´ dir jedes Detail vor: die Untertasse, auf der die 4 Stückchen liegen, den Geruch der Schokolalde, die Fernsehcouch, usw. - Halte kurz inne!
Wenn der Drang nach Süßem kommt, halte kurz inne und frage dich: „Muss ich das wirklich jetzt haben?“ und finde heraus „Warum?“ Belohnung? Entspannung? Stressabbau? Einsamkeit? Wenn du das Warum kennst, kannst du Alternativen finden. - Erlaube es dir!
Verbote bringen gar nichts. Schau dir die Genussmittel im Ernährungsplan an. - Weniger ist mehr!
Vermeide Großpackungen. Gewöhne dich daran, die kleinsten Einheiten zu kaufen. Das spart Kalorien und Geld! - Lass´all das Routine werden