Dass Übergewicht nicht nur mit zuviel Essen und zu wenig Bewegung in Zusammenhang steht, sondern mehrere komplexe Ursachen hat, ist schon länger bekannt. Wissenschafter haben neben einem ungesunden Lebensstil noch eine ganze Reihe an Faktoren im Auge, die die Fetteinlagerung beeinflussen. Ein wesentlicher Baustein scheint die Schlafqualität zu sein.
Zuviel Stress
Schon seit längerem steht Schlafmangel in Verdacht, Übergewicht zu fördern. Es wird angenommen, dass aufgrund der schlechteren Regeneration bei Schlafproblemen Stresshormone, die während des Tages entstehen, in der Nacht nicht ausreichend abgebaut werden können. Chronisch erhöhte Stresshormone im Körper begünstigen die Fetteinlagerung oder haben zumindest einen schlechteren Fettabbau zur Folge.
Wenig Schlaf macht hungrig
Wenig Schlaf heißt nicht nur mehr Bauch. Nun haben Wissenschafter einen weiteren medizinischen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Übergewicht gefunden und quantifiziert: eine Überproduktion des Hormons Ghrelin. Dieses Hormon regelt unseren Appetit und „sagt“ uns, wie viel Hunger wir haben. Es steuert also, wie viel wir essen wollen. Man hat in Studien nachweisen können, dass Menschen mit schlechtem Schlaf – sowohl bei verminderter Schlafdauer als auch Schlafqualität – um 30 % höhere Ghrelin-Werte im Blut aufweisen als Personen mit gesundem Schlaf. Dieser Überschuss an Ghrelin erhöht das Hungergefühl. Oder vereinfacht ausgedrückt: Wer schlecht schläft, isst am nächsten Tag mehr.
25 % haben gestörten Schlaf
Laut der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung ÖGSM leidet mittlerweile etwa ein Viertel der Österreicher an Schlafstörungen. Dafür gibt es unterschiedlichste Gründe: Stress, Gedankenkreisen, zu wenig körperliche Tätigkeit, künstliches Licht, Flachbildschirme (blaues Lichtspektrum reduziert das Schlafhormon Melatonin!), usw.
Hier ein paar Tipps für einen besseren Schlaf:
– 2 Stunden vor dem Zubettgehen kein Fernsehen
– Viel Bewegung und/oder körperliche Arbeit in der frischen Luft
– Entspannungstechniken (z.B. Entspannungstechnik mit der Jacobsen Methode)
– Vor dem Einschlafen 4 positive Dinge des Tages aufschreiben
– Bett neu überziehen mit frischer Bettwäsche
– Nicht mehr zuviel trinken vor dem Zubettgehen
– Oma´s Hausmittel „Milch und Honig“ ½ Stunde vor dem Zubettgehen (erhöht die Serotoninproduktion und beruhigt, siehe Video)
– Keine „schweren“ Abendmahlzeiten